Museen:Schätze des Landes

Museen sind in Deutschand außerordentlich beliebt. Die Politik aber muss mehr Geld und Personal zur Verfügung stellen.

Von Kia Vahland

Was tun an den Feiertagen, wenn alle Geschenke ausgepackt, alle Speisen verzehrt sind? Eine populäre Antwort lautet: ins Museum gehen. 117,3 Millionen Eintrittskarten verkauften deutsche Museen und Ausstellungshäuser im Jahr 2018. Das sind zwar weniger als im Vorjahr, in dem die Großausstellung Documenta in Kassel stattfand. Es sind aber immer noch Rekordzahlen. Kinos vergaben hierzulande 2018 nur 105,4 Millionen Karten. Bis vor einigen Jahren war es noch andersherum, die Kinos hängten die Museen ab. Inzwischen aber siegen beim Filmeschauen im Zweifel Bequemlichkeit und Netflix; die Museen locken dagegen mit Erlebnissen vor realen, über Jahrhunderte überlieferten Objekten - wofür es sich lohnt, das Haus zu verlassen.

So überzeugten besonders die historischen Ausstellungen das Publikum, etwa eine Schau in Frankfurt zu Peter Paul Rubens und eine in Berlin zur Kunst der Bronzezeit. Erfolgreich sind dabei nicht nur die Metropolen, auch Häusern wie dem Gasometer Oberhausen gelangen Kassenschlager. Denn Museen erzählen von der Welt und von der Heimat gleichermaßen; als nicht kommerzielle Unterfangen genießen sie besondere Autorität.

Das muss endlich auch die Politik verstehen und Sammlungen besser schützen, erforschen lassen, sie ausreichend mit Geld, Personal, Know-how ausstatten. Es geht um die Schätze des Landes. Und um das Vergnügen seiner Bürgerinnen und Bürger.

© SZ vom 21.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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