Mobilität:Das "E" von einst

Ein Elektroauto an einer Strom-Tankstelle (Foto: dpa)

Der Bund will Elektroautos bevorzugen. Die Käufer sollten es tun, denn die Zukunft gibt es nur für Strom-Fahrzeuge.

Von Michael Bauchmüller

Natürlich wird sie wieder zu bestaunen sein, die "New Mobility World". Die neue Welt gibt es in einer eigenen Halle auf der Automesse IAA, zur Präsentation vieler neuer Elektroautos und allem möglichen Schnickschnack. Doch es handelt sich nur um eine Halle von zehn. In den anderen stehen die Verbrennungsmotoren. Immer noch.

Das ist die triste Wirklichkeit der Elektromobilität. Vor fünf Jahren zum Zukunftsthema schlechthin ausgerufen, fristet das E-Auto nach wie vor ein kümmerliches Dasein. Deutschland will Leitmarkt sein, doch die Hersteller setzen weiter vor allem auf Verbrennungsmotoren, so wie auch die meisten ihrer Kunden. Fast verzweifelt wirken da die Pläne der Bundesregierung, E-Mobile mit einem "E" im Nummernschild zu kennzeichnen und ihnen häufiger Vorfahrt zu gewähren. Aber es geht in die richtige Richtung, denn am Elektroauto führt kein Weg vorbei.

E-Mobilität hat mit Fortschritt genauso zu tun wie mit großer Politik. Mit Fortschritt, weil derzeit Batterien einen massiven Preisverfall erleben - also jener Teil des Elektroautos, der es bisher für viele so unerschwinglich gemacht hat. Und mit Politik, weil ein - mit Ökostrom betriebenes - Elektroauto auf fossile Energien verzichten kann, ein Verbrennungsmotor jedoch kaum. Machen die Staaten ernst mit dem Klimaschutz, wird die Zukunft elektrisch, auch auf den Straßen. Über das "E" von einst wird man dann lächeln.

© SZ vom 14.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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