Mitgliederstärkste Partei:SPD schrumpft langsamer als die CDU

Weniger Mitglieder, doch mehr als die CDU: SPD-Parteichef Sigmar Gabriel (Foto: Getty Images)

Die SPD ist die mitgliederstärkste Partei Deutschlands. Doch auch die Genossen und Parteichef Gabriel kämpfen gegen die schwindende Zahl ihrer Mitglieder. Wie fast alle Parteien - bis auf eine.

Die SPD bleibt die mitgliederstärkste Partei in Deutschland. Mit 472.469 Mitgliedern lag sie Ende Juni knapp vor der CDU, die zum gleichen Zeitpunkt 469.575 Mitglieder zählte, teilten ihre Bundesgeschäftsstellen auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Beide Großparteien liefern sich seit einigen Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel, mitgliederstärkste Partei zu sein.

Allerdings mussten im vergangenen Jahr alle im Bundestag vertretenen Parteien erneut Mitgliederverluste hinnehmen, mit Ausnahme der Grünen, schreibt der Berliner Politologe Oskar Niedermayer in seiner jüngsten Analyse zur Mitgliederentwicklung der Parteien. Den leichten Vorsprung der SPD bei der Mitgliederzahl erklärt der Parteienforscher damit, dass 2012 die Verluste der CDU das dritte Jahr in Folge größer waren als die der Sozialdemokraten. Ende 2012 hatten die Sozialdemokraten noch mehr als 477.000 Mitglieder, die CDU lag nur knapp dahinter mit etwas mehr als 476.000 Mitgliedern (hier die Mitgliederzahlen aller Parteien am 31. Dezember 2012).

Den stärksten Mitgliederverlust verzeichnete demnach im vergangenen Jahr die Linke, den zweitstärksten die FDP, "deren Absturz in der Wählergunst in den letzten drei Jahren sich auch in einem deutlichen Mitgliederrückgang niederschlug", schreibt Niedermayer in der Zeitschrift für Parlamentsfragen. Am wenigsten Mitglieder verlor die CSU.

Bei den Grünen, die 2010 und 2011 im Zuge ihres "demoskopischen Höhenfluges" kräftig neue Mitglieder gewinnen konnten, kam der Aufschwung 2012 "fast zum Stillstand", schreibt Niedermayer, der seit 2001 jährlich über die Mitgliederentwicklung der Parteien berichtet und dazu Einblick in ihr Datenmaterial erhält.

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