Die Welt ist mit dem islamistischen Terror und dem drohenden Zerfall von Staaten in Afrika und im Nahen Osten immer gefährlicher geworden. Das bekommen mittlerweile auch die 220 deutschen Auslandsvertretungen zu spüren, zumal nach dem Krisen- und Kriegsjahr 2014.
Aufhorchen lässt, wie sehr sich das Auswärtige Amt nun um mehr Sicherheit für seine Botschaften und seine Mitarbeiter kümmert. Wie zu hören ist, sollen Millionen in den Ausbau oder Neubau wichtiger Botschaften gesteckt werden.
Sicherheitslage in großen Teilen der Welt hat sich verschlechtert
Außerdem sollen die Ausstattung für Mitarbeiter in Krisenregionen verbessert und die Abwehrtechniken im Fall eines tatsächlichen Angriffs auf Botschaften verfeinert werden. Im Auswärtigen Amt heißt es, dass sich die Sicherheitslage in großen Teilen der Welt verschlechtert habe. Die immer häufiger permanente Bedrohung auf hohem Niveau mache eine "dauerhafte umfassende Neuaufstellung" nötig.
Als besonders bedroht gelten offenbar die Botschaften in Bagdad und Kabul sowie das in jüngster Zeit zunehmend wichtige Generalkonsulat in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenrepublik im Nordirak. Das geht aus dem geheimen Papier hervor, über das Spiegel online erstmals berichtete.
Die verschärfte Lage hängt eng damit zusammen, dass die Bundesrepublik sich im Sommer vorigen Jahres entschieden hat, den Kurden im Kampf gegen die Terrormilizen des sogenannten Islamischen Staates zur Seite zu springen und sie unter anderem mit Gewehren, Panzerabwehrwaffen und gepanzerten Fahrzeugen auszustatten. Dass das die Gefahr für deutsche Einrichtungen gerade in der Region erhöhen würde, galt von Anfang an als wahrscheinlich. Jetzt sieht sich das Auswärtige Amt gezwungen, darauf deutlich stärker als bisher zu reagieren.