Migration:Kirchenasyl "letztes Mittel"

Die Deutsche Bischofskonferenz hat ihre Gemeinden zu einem sorgsamen Umgang mit der Tradition des Kirchenasyls für Flüchtlinge aufgerufen. Die Gemeinden und Ordensgemeinschaften müssten sich zunächst immer gut mit der persönlichen Situation des jeweiligen Asylsuchenden vertraut machen, heben die katholischen Bischöfe in einer am Montag veröffentlichten aktualisierten Handreichung hervor. Es könne auch legitim sein, ein Ersuchen um Kirchenasyl abzulehnen. "Die Ablehnung bedeutet nicht, dass ein Mangel an Barmherzigkeit vorliegt", stellen die Bischöfe fest. Allerdings betont der für Flüchtlingsfragen zuständige Hamburger Erzbischof Stefan Heße: "Wenn es darum geht, in Einzelfällen unzumutbare Härten abzuwenden, wird das Kirchenasyl als letztes Mittel auch künftig gebraucht." Nach Angaben der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche" waren Anfang April mindestens 688 Menschen im Kirchenasyl, davon 146 Kinder.

© SZ vom 16.04.2019 / dpa, epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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