Messungen:Die Kraft des Windes

(Foto: N/A)

Bei Windstärke 0 tut sich kein Lüftchen. Und wenn ein Orkan tobt, ist Windstärke 12. Wer hat sich das ausgedacht? Einer, der es zu unpraktisch fand, nur "es ist windig" zu sagen.

Von Vera Schroeder

Wind ist durchsichtig, aber man kann ihn spüren. Wenn er schwach ist, fühlt er sich wie ein leichtes Pusten auf der Haut an. Wenn er stark ist, hat man das Gefühl, gleich wegzufliegen. Kann aber in Wirklichkeit nicht passieren? Na ja, das kommt ganz drauf an ... Die Maßeinheit, mit der man die Stärke des Windes fast überall auf der Welt misst, heißt "Beaufort" (man schreibt "Bft" und spricht das Wort "Bofor" aus). Benannt wurde sie nach einem britischen Schiffskapitän, Sir Francis Beaufort, der vor mehr als 150 Jahren vor allem auf großen Segelschiffen fuhr. Er fand es zu unpraktisch, nur "es ist windig" oder "heute ist es extrawindig" sagen zu können. Darunter konnte sich ja jeder etwas anderes vorstellen. Deswegen dachte er sich eine Skala mit 13 Stufen aus, von "windstill" bis "Orkan". Noch heute benutzen wir dieses System. Und man weiß sehr genau, was eine Windstärke jeweils bedeutet. Bei Windstärke 0 zum Beispiel steigt Rauch aus einem Schornstein gerade nach oben. Windstärke 12 schmeißt Bäume um. Und schon bei Windstärke 8 ist es für Erwachsene nicht mehr so einfach, entspannt zu gehen. Dass ein Kind wirklich wegfliegt, ist trotzdem unwahrscheinlich. Aber dass vom Wind mal jemand hinfällt, das passiert gar nicht so selten.

© SZ vom 02.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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