Medizin:Technik ist Trumpf

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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) besichtigt am Unfallkrankenhaus Berlin das Cockpit eines Rettungshubschraubers. (Foto: dpa)

Für Gesundheitsminister Gröhe ist kaum etwas so wichtig wie Telemedizin: Ärzte in Berlin könnten künftig Patienten helfen, die weit entfernt sind, zum Beispiel. Klingt gut. Gefällt aber längst nicht jedem.

Von Kim Björn Becker, Berlin

Wenn Hermann Gröhe (CDU) in die Zukunft blickt, dann sieht er auf einen unscheinbaren Flachbildschirm auf einem unscheinbaren Gestell, darunter sind vier Rollen angebracht. Am Morgen hatte er noch seinen Entwurf für eine Pflegereform durch das Bundeskabinett gebracht, vier Stunden später steht der Bundesgesundheitsminister nun im Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn. Der höhenverstellbare Wagen sei für die sogenannte mobile Visite da, erklärt die Kardiologin Alexandra Röttgen. Der Monitor ist mit einem Rechner verbunden, und der Rechner wiederum mit den Servern der Klinik. Das Besondere daran: Ärzte, Pfleger und Physiotherapeuten dokumentieren gemeinsam elektronisch, welche Behandlungen sie angeordnet haben. "Jeder kann alles sehen", sagt Röttgen. Welche Medikamente verordnet wurden, welche Röntgenbilder vorliegen, wie die Blutwerte bei der Aufnahme waren. Jede der 20 Stationen der Klinik besitzt mehrere solcher Wagen, zusammen sind es knapp 50 Stück. Die elektronische Patientenakte, von der Politik seit Jahren als Ziel der Digitalisierung im Gesundheitswesen ausgegeben, ist hier bereits Wirklichkeit.

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