Malta:Ermittlungen im Fall Galizia

Es geht nicht nur um die Aufklärung eines Mordanschlags, es geht auch um ein nationales Trauma. Eine Demonstration in Valletta, elf Monate nach dem Tod von Daphne Caruana Galizia. (Foto: Darrin Zammit Lupi / Reuters)

Knapp zwei Jahre nach dem Mordanschlag auf die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia hat die Regierung eine öffentliche Untersuchung angeordnet. Eine unabhängige Kommission unter Leitung des emeritierten Richters Michael Mallia solle das Verbrechen untersuchen, teilte die Regierung mit. Ein Ergebnis soll innerhalb von neun Monaten vorgelegt werden. Die Investigativjournalistin Galizia wurde am 16. Oktober 2017 durch eine Autobombe getötet. Sie hatte unter anderem über Korruption und Geldwäsche berichtet. Drei Männer wurden wegen Mordes vor Gericht gestellt. Kritiker und auch die Familie Galizias werfen den maltesischen Behörden jedoch vor, nur halbherzig ermittelt und die wahren Drahtzieher des Anschlags unbehelligt gelassen zu haben. "Reporter ohne Grenzen" (ROG) begrüßte die Erklärung der maltesischen Regierung. "Wir werden die maltesische Regierung an ihre Verpflichtungen erinnern, bis der Mord an Daphne Caruana Galizia restlos aufgeklärt ist."

© SZ vom 23.09.2019 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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