Mali:Al-Quaida bekennt sich zum Mord an französischen Journalisten

Lesezeit: 1 min

Die Extremistengruppe Al-Quaida hat sich zu der Ermordung von zwei französischen Journalisten in Mali bekannt. Es habe sich um Rache für die "Verbrechen Frankreichs gegen die Malier und den Einsatz der afrikanischen und internationalen Truppen gegen die Muslime in Azawad" gehandelt.

Die Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) hat sich zu der Ermordung von zwei französischen Journalisten in Mali bekannt. Es habe sich um Rache für die "Verbrechen Frankreichs gegen die Malier und den Einsatz der afrikanischen und internationalen Truppen gegen die Muslime in Azawad" gehandelt, heißt es in einer Erklärung. Frankreichs Staatschef François Hollande erklärte, die Verbrechen "bleiben nicht ungestraft".

Ghislaine Dupont und Claude Verlon vom Sender Radio France Internationale (RFI) waren am Samstag nach einem Interview mit einem Anführer der Tuareg-Rebellen in der Stadt Kidal entführt und erschossen worden. In der von der mauretanischen Nachrichtenagentur Sahara Medias veröffentlichten AQMI-Erklärung heißt es, die Ermordung der beiden Journalisten sei die "kleinste Rechnung", die Frankreich für seinen "Kreuzzug" in Mali zahlen müsse.

Nach Angaben der malischen Sicherheitsbehörden wurden inzwischen mehr als 30 Verdächtige festgenommen. Hollande sagte, Frankreich unterstütze die malischen Behörden und nutze "alle eigenen Mittel, damit die Verbrechen nicht ungestraft bleiben, wer auch immer die Täter sind".

Kidal, wo die Journalisten verschleppt wurden, liegt rund 1500 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako an der algerischen Grenze und ist eine Hochburg der Tuareg-Rebellen. Anfang vergangenen Jahres starteten die Tuareg eine Rebellion, weil sie sich von der Regierung im Süden an den Rand gedrängt sahen. Nach ersten Erfolgen wurden sie von Islamisten verdrängt, mit denen sie zunächst verbündet gewesen waren.

Die französische Armee hatte Anfang dieses Jahres eine Offensive gegen die islamistischen Milizen gestartet, die bis dahin fast den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht hatten und in Richtung Süden vorrückten. Nachdem die Aufständischen erfolgreich zurückgedrängt worden waren, wurden Ende Juli Präsidentschaftswahlen abgehalten.

Derzeit sind noch knapp 3000 französische Soldaten in dem westafrikanischen Land stationiert, um die Parlamentswahl mit dem ersten Wahlgang am 24. November abzusichern. Anfang 2014 soll die Truppenstärke nach Angaben der Regierung in Paris auf etwa tausend Mann verringert werden.

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: