Machtmissbrauch:Zentralrat gegen Homolka

Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert nach ersten Ergebnissen eines von ihm in Auftrag gegebenen Gutachtens eine Abberufung des bekannten Rabbiners Walter Homolka aus seinen bisherigen Ämtern. Die Vorwürfe unter anderem des Machtmissbrauchs und der Diskriminierung an der liberalen Rabbiner-Ausbildungsstätte Abraham-Geiger-Kolleg hätten sich laut der vorläufigen "Executive Summary" der Kanzlei Gercke Wollschläger bestätigt, erklärte der Zentralrat. Kolleg-Gründer Homolka bestreitet dagegen weiterhin alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe und will juristisch dagegen vorgehen. Nach Auffassung der Gutachter sei aber bei mehreren Delikten, unter anderem Nötigung und Vorteilsannahme, mindestens der Anfangsverdacht einer Straftat gegeben. Zu den Erkenntnissen der Gutachter betonte Zentralrats-Präsident Josef Schuster, ein Verbleib von Homolka in seinen Ämtern sei "mit diesem Ergebnis nicht mehr denkbar".

© SZ vom 08.12.2022 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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