Lucke:Alfa und die "Schmutzfänger"

Der frühere AfD-Chef Bernd Lucke fordert mit seiner Partei Alfa einen rigideren Kurs in der Flüchtlingspolitik. Von der AfD grenzt er sich scharf ab.

Von Jens Schneider, Berlin

Der frühere AfD-Chef Bernd Lucke fordert mit seiner neuen Partei Alfa einen rigideren Kurs in der Flüchtlingspolitik. So solle Deutschland Menschen, die auf ihrer Flucht bereits in sicheren Staaten waren, in der Regel dorthin zurück schicken. Leistungen für Flüchtlinge sollen nach seinen Vorstellungen eingeschränkt und etwa das Taschengeld abgeschafft werden. Alfa stehe uneingeschränkt zum Recht auf politisches Asyl, sagte der stellvertretende Alfa-Vorsitzende Bernd Kölmel, "aber man muss den Mut haben, sich gegen die pauschale, unreflektierte Willkommenskultur zu stellen". Die drei früheren AfD-Politiker Kölmel, Lucke und Ulrike Trebesius stellten am Montag in Berlin sechs Wochen nach der Gründung der Partei erstmals Grundzüge ihrer Programmatik vor.

Im Mittelpunkt standen Forderungen zur Flüchtlingspolitik. Dabei kritisierte die Alfa-Spitze die Bundeskanzlerin scharf und grenzte sich zugleich von der AfD ab. Lucke nannte die AfD "so eine Art Schmutzfänger auf der rechten Seite". Da es die AfD schon gebe, rechne er nicht damit, dass rechtslastige Kräfte versuchen werden, sich seiner neuen Partei anzuschließen. Lucke hatte die von ihm mitgegründete AfD im Sommer nach der Niederlage im Kampf um die Parteispitze verlassen. Seine Neugründung Alfa hat den Angaben des Vorstands zufolge bisher etwa 1000 Mitglieder aufgenommen. Rund 2500 Anträge seien noch in Bearbeitung. 55 Prozent der Mitglieder seien vorher in der AfD gewesen.

© SZ vom 22.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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