Der Sozialdemokrat Ivo Josipovic hat laut Wählernachfragen die Präsidentenwahl in Kroatien gewonnen. Demnach setzte sich Josipovic in der Stichwahl am Sonntag gegen den parteilosen Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandic, durch.
Laut den am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Prognosen von Fernsehsendern gewann Josipovic 64,6 Prozent der Stimmen. Für Bandic votierten demnach 35,4 Prozent der Wähler.
Insgesamt waren rund 4,4 Millionen Wahlberechtigte zu den Urnen gerufen. Das Interesse war jedoch wie schon in der ersten Runde gering.
Beide Kandidaten hatten sich im Wahlkampf für eine Eindämmung der Korruption und einen Beitritt zur EU bis 2012 stark gemacht. Im Gegensatz zu Bandic werden Josipovic aber keine Korruptionsaffären nachgesagt.
Der 52 Jahre alte Josipovic ist Professor für Völkerrecht und seit 2003 Abgeordneter. Er genießt einen untadeligen Ruf, gilt aber als farblos. Josipovic erhielt Unterstützung von Parteien links der Mitte, von Wählern in den Städten sowie vom scheidenden Amtsinhaber Stipe Mesic. Dieser durfte nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren.
Der kroatische Staatspräsident hat weitgehend repräsentative Aufgaben, beeinflusst aber die Außenpolitik und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Zudem gilt er als moralische Autorität des Landes.