Kritik an Björn Höcke:"Geschichtsrevisionismus"

Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, hat Thüringens AfD-Chef Björn Höcke wegen Äußerungen zur Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg Geschichtsrevisionismus vorgeworfen. Bezeichnend sei "das Amalgam aus nationalistischem Geschichtsrevisionismus, Verschwörungslegenden, antiwestlichem bzw. antiliberalem Ressentiment und - ohne dass es direkt angesprochen wird - Putin-Propaganda", schrieb Wagner auf Twitter. Dazu stellte der Historiker Screenshots von Höckes Äußerungen bei Telegram. Dort hatte Höcke ein Bild von einem Skelett gepostet, im Hintergrund sind Ruinen einer Stadt im Licht eines großen Feuers zu sehen. Darauf steht "Dresden 1945" und "Wer seine Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen". Höcke schrieb dazu: "Das Gedenken an Kriegsverbrechen gegen Deutsche ist in unserem Land ein schwieriges Thema, die genauen Opferzahlen sind ein Politikum." Die Erinnerung daran sei auch deswegen heute "ein Tabu, weil man uns weismachen will, die Westalliierten wären unsere Freunde und seien es schon immer gewesen". Außerdem bezeichnete der AfD-Politiker die Zerstörung der Stadt als "planmäßige Vernichtung". Der Historiker Wagner kritisiert, Höcke nutze bewusst diesen auf die Shoah anspielenden Begriff.

© SZ vom 14.02.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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