Krise auf der koreanischen Halbinsel:China bemüht sich um Entspannung mit Nordkorea

Staatschef Kim Jong Un bei einem Manöver der nordkoreanische Luftwaffe. China versucht, Nordkorea in diplomatische Gespräche einzubinden. (Foto: dpa)

Nach wilden Kriegsdrohungen signalisiert Nordkorea plötzlich wieder Verhandlungsbereitschaft. Es finden hochrangige Gespräche zwischen China und dem Regime in Pjöngjang statt. Der chinesische Präsident Xi spricht auch mit UN-Generalsekretär Ban über Nordkorea.

Es ist ein neuer Anlauf zur Herstellung normaler diplomatischer Beziehungen mit Nordkorea. China führt jetzt einen "strategischen Dialog" mit dem Regime in Pjöngjang. Bei den hochrangigen Gesprächen sei es um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sowie die bilateralen Beziehungen gegangen, sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums in Peking.

Während die Vizeaußenminister beider Länder in Peking erstmals wieder zum "strategischen Dialog" zusammenkamen, beriet Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon über die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Die neuen Gespräche mit Nordkorea gehören zur "Charmeoffensive" des Regimes in Pjöngjang, das nach wochenlangen Kriegsdrohungen überraschend wieder Dialogbereitschaft signalisiert.

In dem Treffen der Vizeaußenminister will China daher ausloten, ob tatsächlich eine neue Haltung Pjöngjangs erkennbar ist. Der langjährige nordkoreanische Atomunterhändler und Vizeaußenminister Kim Kye Gwan wurde dazu in der chinesischen Hauptstadt von Chinas Vizeaußenminister Zhang Yseui empfangen.

China sucht eine Wiederaufnahme der seit 2009 eingefrorenen Sechs-Parteien-Gespräche zur Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms, an denen auch die USA, Russland, Südkorea und Japan teilgenommen hatten. Angeblich will Nordkorea tatsächlich außer mit China und Südkorea auch mit den USA sprechen, doch gibt es Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Gesprächsangebote.

Der Atomstreit mit Nordkorea hatte sich seit dessen Atomtest im Februar zugespitzt. Selbst der traditionelle Verbündete China reagierte zunehmend gereizt auf den jungen Machthaber Kim Jong Un. Doch war diesen Monat aus Diplomatenkreisen in Peking bekanntgeworden, dass China derzeit wieder Wirtschaftsverträge mit Nordkorea vorbereiten soll. Wie es hieß, könnte Nordkorea auf eine Einladung des Machthabers Kim Jong Un nach Peking spekulieren.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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