Kosovo-Krieg:Zeman entschuldigt sich

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat sich für die Nato-Luftangriffe auf Serbien im Jahr 1999 entschuldigt. "Ich möchte die serbische Nation persönlich um Verzeihung bitten", sagte der 76-Jährige am Dienstag bei einem Treffen mit seinem serbischen Kollegen Aleksandar Vučić. Der 51-Jährige dankte ihm für diese Geste. Zeman hatte die Entscheidung für die Militärschläge damals als Ministerpräsident mitgetragen. Das sei für ihn ein Trauma, von dem er sich auf diese Weise befreien wolle. Die Nato führte die Luftangriffe durch, um den Kosovokrieg zu beenden. Die völkerrechtliche Bewertung des Einsatzes ist umstritten, da er nicht von einem UN-Mandat gedeckt war. Tschechien ist seit März 1999 Mitglied des transatlantischen Verteidigungsbündnisses. Als Präsident hat Zeman überwiegend repräsentative Aufgaben, er gilt aber als wichtiger Meinungsmacher in seinem Land. Während seines Besuchs wird Vučić auch Regierungschef Andrej Babiš treffen.

© SZ vom 19.05.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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