Konflikte:Kerry fordert Ende der Kämpfe um Flughafen von Donezk

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Kiew (dpa) - Die Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Ostukraine bleibt weiterhin brüchig. Immer wieder flammen dort Gefechte auf, da die prorussischen Aufständischen, die Donezk fest im Griff haben, auch den Flughafen unbedingt unter ihre Kontrolle bringen wollen.

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Kiew (dpa) - Die Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Ostukraine bleibt weiterhin brüchig. Immer wieder flammen dort Gefechte auf, da die prorussischen Aufständischen, die Donezk fest im Griff haben, auch den Flughafen unbedingt unter ihre Kontrolle bringen wollen.

US-Außenminister John Kerry forderte ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen. Bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow lotete er Möglichkeiten zu einer Lösung der Ukraine-Krise aus.

Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete bei einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko die Waffenruhe in der Ostukraine als wichtigen Bestandteil bei der Lösung der Krise. Beide Staatschefs bekräftigten, dass sie am Rande des asiatisch- europäischen Gipfels (Asem) am Donnerstag und Freitag in Mailand auch über den bilateralen Gasstreit sprechen wollen. Das teilte der Kreml in Moskau am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Kerry forderte neben dem Ende der Kämpfe den sofortigen Abzug aller ausländischen Truppen aus der Region und die Freilassung aller Geiseln. Lawrow bezeichnete das Gespräch am Abend in Paris als nützlich. „Wo es möglich ist, werden wir zusammenarbeiten. Wo es Differenzen gibt, werden wir Lösungen suchen, die das Gleichgewicht und die Interessen spiegeln - gerecht und gleichberechtigt“, zitierte die Agentur Interfax den Minister.

Die Führung in Kiew stellte unterdessen die Weichen für einen weiteren Westkurs. Das Parlament wählte am Dienstag den bisherigen Chef der Nationalgarde, Stepan Poltorak, zum neuen Verteidigungsminister. Zudem beschlossen die Abgeordneten eine Reform der Staatsanwaltschaft sowie Schritte gegen die ausufernde Korruption in der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik. Die EU hatte ein Reformpaket zur Bedingung für wirtschaftliche Annäherung gemacht.

Vom neuen Verteidigungsminister erhofft sich die prowestliche Führung Erfolge im Kampf gegen prorussische Aufständische in der Ostukraine. Genau vor einem halben Jahr, am 14. April, hatte die Armee ihren „Anti-Terror-Einsatz“ gegen die militanten Gruppen begonnen. Seitdem starben nach UN-Angaben bei Gefechten mehr als 3600 Menschen.

Poltorak ist der vierte Verteidigungsminister des Landes seit dem Sturz des Präsidenten Viktor Janukowitsch zu Jahresbeginn. Der Generaloberst sagte, er freue sich „auf die Zusammenarbeit mit Experten und Patrioten“. Seine Gegner kritisieren ihn als Hardliner.

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