Kolumbien:Farc-Rebellen kündigen Waffenruhe an

Farc-Kommandant Ivan Marquez. (Foto: AFP)

Die kolumbianischen Farc-Rebellen wollen die Waffen in Kolumbien ruhen lassen. Zu Beginn der Friedensgespräche mit der kolumbianischen Regierung in Havanna sagte ihr Chefunterhändler Luciano Marín, die Rebellen würden für zwei Monate alle militärischen Aktionen einstellen. Die kolumbianische Regierung hat es bisher abgelehnt, mit den Farc über einen Waffenstillstand zu sprechen.

Die kolumbianischen Farc-Rebellen haben zu Beginn der Friedensverhandlungen in Havanna einen einseitigen Gewaltverzicht angekündigt. Die Waffenruhe solle ab sofort bis zum 20. Januar gelten, teilte der Farc-Kommandant Ivan Marquez bei seiner Ankunft in Kuba mit. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hatte seinerseits die Möglichkeit eines Waffenstillstands ausgeschlossen. Dieser könne erst die Folge erfolgreicher Gespräche sein.

Vertreter der kolumbianischen Regierung und die Revolutionären Streitkräfte der Farc verhandeln seit Montag in Kuba über einen Friedensschluss nach fast 50 Jahren bewaffneter Auseinandersetzungen. In dem Konflikt wurden nach Schätzungen aus Bogotá bislang 600.000 Menschen getötet. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden außerdem vier Millionen Menschen vertrieben.

Die Gespräche waren mehrfach verschoben worden. Kolumbiens Unterhändler Humberto de la Calle stellte in Aussicht, die Farc nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen. Bei dem Treffen in Havanna geht es um Landfragen, Beteiligung der Rebellen an der Politik, Drogenkriminalität, eine Entwaffnung und mögliche Entschädigungen für Opfer des Konflikts. Die Farc entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte lateinamerikanische Rebellenorganisation.

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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