Die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht 2015/16 wurden durch mangelhafte Führung, Kooperation und Kommunikation bei der Polizei und anderen Behörden begünstigt. Zu diesem Ergebnis kommt der Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags in seinem Abschlussbericht. In dem am Freitag veröffentlichten Dokument werden auf fast 1400 Seiten zahlreiche Fehler vor allem der Kölner Polizei- und Ordnungsbehörden aufgelistet. Demnach haben aber auch mangelhafte Koordination und Kommunikation mit der Landes- und Bundespolizei dazu beigetragen, dass es am Kölner Hauptbahnhof zu einer bis dahin in Europa unbekannten Verbrechensdimension kommen konnte: Hunderte Frauen waren inmitten überwiegend ausländischer Männergruppen sexuell drangsaliert und ausgeraubt worden. Kritische Anmerkungen zur Organisationsverantwortung von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) finden sich nur im Sondervotum der Oppositionsfraktionen von CDU und FDP. Deren Obleute bemängelten am Freitag, Fehler der obersten Verantwortlichen seien von den Regierungsfraktionen ausgeblendet worden. "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen", sagte die CDU-Obfrau Ina Scharrenbach. Jäger hatte den damaligen Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers unmittelbar abberufen. Am diesem Mittwoch wird sich der Landtag mit dem Bericht befassen.
Kölner Silvesternacht:1400 Seiten an Fehlern
In seinem Abschlussbericht kommt der Ausschuss des NRW-Landtags, der die Übergriffe in der Kölner Silvesternacht untersuchen sollte, zu einem klaren Ergebnis: Nicht nur Polizei und Ordnungsbehörden haben zahlreiche Fehler gemacht.
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