Kirche:Missbrauchsstudie zu früherem Bischof Stein kommt später

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Trier (dpa/lrs) - Die für Mitte Oktober angekündigte Studie zum Missbrauch von Minderjährigen sowie schutzbedürftigen Erwachsenen in der Amtszeit des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993) verzögert sich. Sie werde voraussichtlich nun im Dezember erscheinen, teilte ein Sprecher der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Grund sei „der deutlich größere Rechercheaufwand“ der beauftragten Forscher der Uni Trier.

Stein, von 1967 bis 1980 Bischof von Trier, soll laut Vorwürfen Täter gedeckt haben, indem er sie in ihren Ämtern beließ oder an andere Orte versetzte. Die Kommission aus Fachleuten und Betroffenen ist seit gut einem Jahr im Amt - ihre Arbeit ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Nach einem ersten Zwischenbericht Ende August sind für den Zeitraum von Anfang 1946 bis Ende 2021 bistumsweit insgesamt 513 Opfer und 195 beschuldigte oder überführte Täter erfasst worden.

Missbrauchsbetroffene fordern wegen Vertuschungsvorwürfen seit längerem die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes in Trier. Der Stadtrat will vor einer Entscheidung aber das Ergebnis der Kommission abwarten. Der Platz am Dom heißt seit 2012 Bischof-Stein-Platz.

© dpa-infocom, dpa:221017-99-154229/2

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