Aufarbeitung:Kommission berichtet über Missbrauch von Bischof Stein

Rückseite der Hohen Domkirche zu Trier und ein Teil des Kreuzgangs. (Foto: Harald Tittel/dpa/Archiv)

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Trier (dpa/lrs) - Die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier legt heute ab 11.00 Uhr eine Studie zu sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Amtszeit des früheren Bischofs Bernhard Stein vor. Stein, von 1967 bis 1980 Bischof von Trier, soll laut Vorwürfen Missbrauch durch katholische Priester vertuscht und Täter gedeckt haben.

Die Kommission aus Fachleuten und Betroffenen ist seit Juni 2021 im Amt - ihre Arbeit ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Nach einem ersten Zwischenbericht Ende August sind für den Zeitraum von Anfang 1946 bis Ende 2021 bistumsweit insgesamt 513 Opfer und 195 Beschuldigte oder überführte Täter erfasst worden.

Missbrauchsbetroffene fordern wegen Vertuschungsvorwürfen gegen Stein seit längerem die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes in Trier. Der Stadtrat will vor einer Entscheidung aber das Ergebnis der Kommission abwarten. Der Platz am Dom heißt seit 2012 Bischof-Stein-Platz. Zudem geht es darum, ob Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde der Stadt Trier entzogen werden soll.

© dpa-infocom, dpa:221215-99-916578/3

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