Katholische Kirche:ZdK-Präsidentin kontert Vatikan bei deutschen Reformen

Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Synodalen Weges. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

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Berlin (dpa) - Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken übt scharfe Kritik am Widerstand des Vatikans gegen Reformbemühungen in Deutschland. „Es gibt offensichtlich im Vatikan und in Deutschland unterschiedlich intensive Erkenntnisse darüber, wie sehr der Missbrauchsskandal einen Synodalen Weg aus der Krise verlangt“, sagte die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp bei der Vollversammlung der Laienorganisation am Freitag in Berlin.

Sie halte es für eine Ungeheuerlichkeit, wenn Vertreter des Vatikans von „sogenannten“ Missbrauchsfällen sprächen, fügte Stetter-Karp unter großem Beifall an. „Es ist einfach dreist.“ Sie bezog sich auf Reaktionen aus dem Vatikan bei einer Reise der deutschen Bischöfe zu Papst Franziskus Ende November.

Die Katholiken in Deutschland würden die Reformbewegung Synodaler Weg fortsetzen und nach Möglichkeit abschließen, sagte Stetter-Karp. „Wir sind uns klar darüber, dass der Missbrauchsskandal eine Antwort verlangt, die in die Grundfesten der Strukturen der Katholischen Kirche hineinreicht.“ Nur mit einer inhaltlichen und strukturellen Erneuerung werde ein Weg zu neuer Glaubwürdigkeit der Kirche gespurt.

„Die Kraft guter Argumente wird sich am Ende durchsetzen können, aber auch nur dort durchsetzen können, wo Argumente überhaupt zählen“, sagte sie.

Das ZdK ist die oberste Vertretung der Laien in der Katholischen Kirche, die in Deutschland rund 22 Millionen Mitglieder hat. Formal ist das Zentralkomitee der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und katholischer Verbände und Persönlichkeiten.

© dpa-infocom, dpa:221209-99-839322/3

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