Kirche:Anwalt der Armen

(Foto: Alessandro Bianchi/Reuters)

Sieben Menschen hat Papst Franziskus am Sonntag heiliggesprochen - darunter den früheren Papst Paul VI. und den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Oscar Romero.

Papst Franziskus hat den früheren Papst Paul VI. und den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Óscar Romero zu Heiligen erklärt. Das katholische Kirchenoberhaupt würdigte die beiden am Sonntag vor 70 000 Gläubigen auf dem Petersplatz als Menschen, die sich den Armen zugewandt hätten. Romero wird neben Martin Luther King und Mahatma Gandhi häufig als einer der einflussreichsten Menschenrechtsaktivisten der Welt genannt. Rechte Todesschwadronen hatten ihn 1980 in El Salvador ermordet, weil er die Armen verteidigte. Er habe seine Sicherheit und sein Leben aufgegeben, sagte Franziskus am Sonntag. "Er war den Armen und seinem Volk nahe." Der frühere Papst Paul VI. wiederum hatte die umstrittenen Kirchenreformen in den 1960ern geleitet. In seiner Predigt bezeichnete Franziskus Paul VI. als "Propheten einer hinausgehenden Kirche, die Weitblick hat und sich um die Armen kümmert". Franziskus trug den starken Einfluss, den die beiden Kirchenmänner auf ihn, den ersten lateinamerikanischen Papst der Geschichte, hatten, offen zur Schau: Er verwendete den Stab und Kelch von Paul VI. und trug den mit Blut verschmierten Gürtel, den Romero angehabt hatte, als er vor 38 Jahren erschossen wurde. Auch Francesco Spinelli, Vincenzo Romano, Nazaria Ignacia March Mesa, Nunzio Sulprizio und die Ordensschwester Maria Katharina Kasper sprach Franziskus heilig.

© SZ vom 15.10.2018 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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