Kabinett:Schutz gegen Cyberangriffe

57 Prozent der befragten Sicherheitsbeauftragten von Firmen gaben an, dass sie ihre Unternehmen von organisierter Cyberkriminalität bedroht sehen. (Foto: Silas Stein/dpa)

Kriminelle nutzen immer häufiger Schwachstellen in Software aus, um IT-Systeme in Deutschland zu attackieren. Was plant die Bundesregierung?

Von Markus Balser, Berlin

Im Kampf gegen Cybergefahren hat die Bundesregierung am Mittwoch ein Sicherheitspaket verabschiedet. Demnach sollen Verwaltungen und kritische Einrichtungen künftig im Fall eines Angriffs Hilfe von einer schnellen Eingreiftruppe des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bekommen. Das bestehende Cyberabwehrzentrum soll ausgebaut und bei schweren Attacken als Krisenreaktionszentrum dienen. Neue Zahlen aus dem aktuellen BSI-Lagebericht zeigen, wie stark das Problem wächst. Der Präsident der Behörde, Arne Schönbohm, sprach von einer "neuen Qualität der Gefährdung". In Deutschland würden pro Monat 44 000 Angriffe unterbunden (). Handlungsbedarf gebe es auch angesichts der Angriffe auf IT-Systeme des Bundestages. Von "Gefahren für die freiheitliche Gesellschaft und unsere Demokratie", sprach Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Er kritisierte auch den Einsatz von Software-Robotern in sozialen Netzen, die manipulative Einträge veröffentlichen. "Das ist eine bösartig intelligente Nutzung des Netzes." Er werde vor der Bundestagswahl alle Parteien zum Verzicht manipulativer Bots auffordern. Nur die AfD lehnt das bislang ab.

© SZ vom 10.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: