Italien:Rettungsschiff legt nicht ab

Nach Wochen langer Fahrt über das Mittelmeer und Warten im Hafen der italienischen Stadt Catania sind knapp 250 Migranten von zwei Rettungsschiffen an Land gegangen. Nachdem Ärzte und Psychologen die geflüchteten Männer untersucht hatten, entschieden sie am Dienstagabend, dass diese aus gesundheitliche Gründen von Bord gehen dürfen. 35 Menschen verließen das deutsche Schiff Humanity 1, nachdem zuvor 213 Migranten von der unter norwegischer Flagge fahrenden Geo Barents gegangen waren. Seit dem Wochenende hatten die italienischen Behörden die Erlaubnis verweigert, weil sie argumentierten, die Männer befänden sich nicht in einer Notlage. Das Vorgehen der neuen italienischen Regierung unter der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die deutlich härter gegen Migranten vorgeht, hatte international Kritik ausgelöst. Die EU-Kommission, UN-Organisationen und die Bundesregierung appellierten an Rom, alle Geretteten an Land zu bringen. Der Kapitän der Humanity 1 hatte sich geweigert, den Hafen von Catania zu verlassen.

© SZ vom 09.11.2022 / bac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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