Internationaler Strafgerichtshof:Afrikanische Union will Kenyatta-Verfahren nach Kenia holen

Die Afrikanische Union (AU) will vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag fordern, den Prozesses gegen Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an die kenianische Justiz zu übergeben.

Die Afrikanische Union (AU) will vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag fordern, den Prozesses gegen Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit an die kenianische Justiz zu übergeben.

Ein ranghoher AU-Vertreter sagte beim Gipfeltreffen des Staatenbunds in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, ein entsprechender Erklärungsentwurf werde "sicher" abgesegnet werden. Demnach soll der Internationale Strafgerichtshof das Verfahren gegen Kenyatta und seinen Stellvertreter William Ruto beenden. Dafür solle sich "die kenianische Gerichtsbarkeit" um den Fall kümmern, sagte der AU-Kommissar für Frieden und Sicherheit, Ramtane Lamamra.

Kenyatta und Ruto wird vorgeworfen, während Unruhen nach der Präsidentschaftswahl im Jahr 2007 an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt gewesen zu sein. Bei der damaligen unter anderem ethnisch motivierten Gewalt wurden mehr als 1100 Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben.

Der Prozess gegen Kenyatta soll am 9. Juli beginnen, im Fall Rutos ist der Starttermin noch offen. Beide Prozesse dürften mindestens zwei Jahre dauern. Kenyatta kündigte bei seiner Vereidigung im April an, an seinem Prozess teilnehmen zu wollen.

© Süddeutsche.de/AFP/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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