Im Kanzleramt:Abbas wirft Israel "Holocaust" vor

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat Israel bei seinem Besuch in Berlin einen "Holocaust" an den Palästinensern vorgeworfen. "Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen", sagte Abbas am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt. "50 Massaker, 50 Holocausts", fügte er hinzu. Er war zuvor von einem Journalisten gefragt worden, ob er sich zum 50. Jahrestag des von palästinensischen Terroristen verübten Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München bei Israel entschuldigen werde. Tagtäglich habe man Tote, die von der israelischen Armee getötet würden, entgegnete Abbas. Scholz verfolgte die Äußerungen mit versteinerter Miene, sichtlich verärgert und machte auch Anstalten, sie zu erwidern. Sein Sprecher Steffen Hebestreit erklärte die Pressekonferenz aber unmittelbar nach der Antwort Abbas' für beendet.

© SZ vom 17.08.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: