Geschichte:Gauck erinnert zum Volkstrauertag an Kriegsleid in Ukraine

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Joachim Gauck, ehemaliger Bundespräsident. (Foto: Thomas Frey/dpa)

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Sinzig (dpa) - Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat zum Volkstrauertag an das Kriegsleid in der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands erinnert. „Wir sind heute in ganz besonderer Weise mit den Frauen, Männern und Kindern verbunden, die unter diesem barbarischen Angriff auf ihre Heimat leiden“, sagte er laut Redemanuskript bei einer Veranstaltung auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig am Sonntag. Menschen seien auf der Flucht oder verschleppt worden und erlebten die sinnlose Zerstörung ihrer Dörfer.

„Wir leben in Zeiten, in denen wieder Krieg ist in Europa, in denen erneut ein menschenverachtendes Regime die Freiheit und den Frieden bedroht“, betonte Gauck. Und niemand wisse, wie weit Putins Ambitionen bei der Wiedererrichtung eines großrussischen Imperiums noch reichten. „Niemand kann sagen, dass Übergriffe auf das Nato-Territorium, insbesondere auf die baltischen Staaten - oder etwa weitere Angriffe auf Georgien oder Moldawien - ausgeschlossen sind“, warnte er.

„Gerade in dieser Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht, wollen wir an den Preis des Krieges erinnern“, sagte Gauck. „Krieg zerstört umfassend. Er zerstört nicht nur die Wege, die Städte, die Häfen. Krieg zerstört den Menschen.“ Über 104 Jahre seien seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, 77 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen, sagte er weiter. „Was wir uns in den letzten Jahren über Gedenkveranstaltungen und Publikationen ins Gedächtnis gerufen haben, sehen wir nun wieder Tag für Tag in den Nachrichten: die ungeheure Zerstörungskraft industriell geführter Kriege.“

Neben der Trauer über Krieg und Katastrophen dürfe es aber auch Hoffnung geben, sagte der ehemalige Bundespräsident. „Hoffnung darauf, dass mit entschlossenem Handeln und praktizierter Solidarität das Unheil überwunden werden und eine neue Zukunft aufgebaut werden kann.“

© dpa-infocom, dpa:221113-99-503953/2

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