Freiwilligendienste:Neue Chancen für Engagierte

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) will die Freiwilligendienste in Deutschland ausbauen: "Jeder, der sich in Deutschland freiwillig engagieren will, soll dazu die Möglichkeit bekommen", sagte sie.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will die Freiwilligendienste ausbauen und dafür im Herbst ein "umfangreiches Konzept" vorlegen. "Jeder, der sich in Deutschland freiwillig engagieren will, soll dazu die Möglichkeit bekommen", sagte die SPD-Politikerin am Montag. Dafür wolle ihr Ministerium die Freiwilligendienste umfassend ausbauen und attraktiver gestalten.

Die von der CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer angestoßene Debatte über ein allgemeines Dienstjahr für Flüchtlinge geht aus Giffeys Sicht dagegen "an der Realität vorbei", wie sie am Sonntagabend mitteilte. Ein "Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug", der auch Geflüchteten ermögliche, sich zu engagieren, sei bereits 2016 eingeführt worden. Mehr als 4700 Asylsuchende hätten einen solchen Dienst bereits absolviert oder täten dies derzeit. Das entspricht rund 40 Prozent aller Freiwilligen.

Giffeys Vorhaben knüpft an den Vorschlag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an, das freiwillige soziale Jahr auszubauen und eventuell einen Rechtsanspruch darauf einzuführen. Derzeit gebe es mehr Bewerber als vom Bund bereitgestellte finanzielle Förderung. Angela Merkel zeigte Sympathie für einen Rechtsanspruch. Eine ebenfalls diskutierte Rückkehr zur Wehrpflicht lehnt die Kanzlerin ab. "Ich möchte die Wehrpflicht nicht wieder einführen", sagte sie am Sonntag im ARD-Sommerinterview.

© SZ vom 28.08.2018 / dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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