Frankreich:Stärkere Grenzkontrollen

Frankreich kontrolliert von Sonntag an stärker seine Landesgrenzen, um die weitere Ausbreitung neuer Mutationen des Coronavirus zu bremsen. Premierminister Jean Castex hatte in einer Fernsehansprache am Freitagabend mitgeteilt, dass die neuen Maßnahmen dabei helfen sollten, einen dritten "Lockdown zu vermeiden". Einreisen nach Frankreich aus Ländern außerhalb der Europäischen Union sind nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Dies gilt auch für im Ausland lebende Franzosen. Wer aus einem EU-Staat einreist, oder aus einem der Länder, die Frankreich, zum "europäischen Raum" zählt, wie Norwegen, Monaco und Island, muss einen negativen PCR-Test vorweisen. Diese Regelung galt bereits für den Flugverkehr, sie wurde nun auf Auto- und Bahnfahrer ausgeweitet. An den Grenzübergängen, an Flughäfen und Bahnhöfen sollen stichprobenartige Kontrollen verstärkt werden. Von der neuen Regelung ausgenommen sind Menschen, die in einer der französischen Grenzregionen leben und deren Alltag sich aus familiären oder beruflichen Gründen nicht auf ein Land beschränkt. Auch Lkw-Fahrer müssen keinen PCR-Test machen. Während der ersten Welle der Corona-Pandemie war es unter anderem zwischen Frankreich und Deutschland zu de facto Grenzschließungen gekommen. Deutschland hatte die Nachbarregionen Grand Est, zu der das Elsass und Lothringen gehören, zum Risikogebiet erklärt. So wurden Dörfer und Familien geteilt, in deren Leben die Grenzen zwischen beiden Ländern bis zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr spielte.

© SZ vom 01.02.2021 / nap - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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