Frankreich:Polizei erschießt einen Mann bei Anti-Terror-Razzia

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Bei einem großangelegten Anti-Terror-Einsatz hat die französische Polizei einen Mann erschossen und zehn weitere festgenommen.

Bei einem großangelegten Anti-Terror-Einsatz hat die französische Polizei einen Mann erschossen und zehn weitere festgenommen. Der Mann habe sich in Straßburg seiner Festnahme widersetzt und das Feuer auf die Polizei eröffnet, erklärte die Staatsanwaltschaft der elsässischen Stadt dem Nachrichtensender France Info. Der Mann sei erschossen worden.

Über Identität und Herkunft des Toten lagen zunächst keine weiteren Informationen vor. Drei Polizisten seien bei dem Schusswechsel leicht verletzt worden, berichtete die Regionalzeitung "Les Dernières Nouvelles d'Alsace" auf ihrer Website. Der Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren habe das Feuer auf die Beamten eröffnet, als sie das Gebäude betreten wollten, in dem er wohnte.

Ein Beamter sei an Kopf und Brust getroffen worden, doch hätten sein Helm und seine kugelsichere Weste schlimmere Verletzungen verhindert. Die Partnerin des Mannes sei festgenommen worden. Im Großraum Paris und in Cannes wurden zwei Männer festgenommen, die zur radikalislamischen Szene der Salafisten zählen sollen.

Liste mit Anschlagszielen gefunden

Zumindest einige der zehn Festgenommenen hätten eine Liste mit Anschlagszielen gehabt, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise. Es sei jedoch unklar, ob es konkrete Planungen gegeben habe oder nur Gespräche.

Die Razzia in mehreren Landesteilen stand den Berichten zufolge in Zusammenhang mit einem antisemitischen Angriff auf einen Laden für koschere Waren im Pariser Vorort Sarcelles. Am 19. September hatten zwei Unbekannte einen leichten Sprengsatz in den Laden geworfen; dabei war eine Person verletzt worden.

Interessenverbände der französischen Juden hatten damals die Überzeugung geäußert, dass der Angriff mit der Empörung in der islamischen Welt über die Veröffentlichung des Schmähvideos "Die Unschuld der Muslime" über den Propheten Mohammed im Internet in Zusammenhang stehe.

© Süddeutsche.de/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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