"That was a wicked lap!", rief Lewis Hamilton in sein Funkgerät, bevor er kurz den Fans zujubelte und seinen McLaren-Mercedes in die Boxengasse lenkte. Eine "abgefahrene Runde" hatte der Brite auf dem Nürburgring tatsächlich gezeigt. Sie reichte, um bei der Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland den zweiten Platz zu erreichen - und Sebastian Vettel zu ärgern.
Während dessen Teamkollege Mark Webber seinen Red-Bull-Boliden in 1:30,079 Minuten um den Kurs lenkte und sich damit die Pole Position sicherte, kam Vettel an Hamilton nicht vorbei. Der Heppenheimer muss damit zum ersten Mal in der laufenden Saison aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen - ausgerechnet bei seinem Heim-Grand-Prix in der Eifel.
Vettel gab sich dennoch gelassen: "Es hat nicht ganz gereicht, aber ich bin trotzdem zufrieden", sagte der Deutsche. "Es hat nicht viel gefehlt. Wenn wir noch einen kleinen Schritt nach vorne machen, sieht das morgen besser aus."
Als ärgsten Konkurrenten hatte das Red-Bull-Team eigentlich den Spanier Fernando Alonso ausgemacht. Doch der Ferrari-Pilot, der vor zwei Wochen den Grand Prix in Silverstone gewonnen hatte, kam in der Qualifikation auf dem Nürburgring nur auf Platz vier. Mercedes-Pilot Nico Rosberg belegte den sechsten Rang, Michael Schumacher wurde im zweiten Silberpfeil Zehnter. Adrian Sutil kam im Force India auf Rang acht.
Dank Webbers Fahrt auf Rang eins wahrte Red Bull seinen Nimbus in diesem Jahr: Auch beim zehnten Grand Prix holte sich das Team die Pole Position. Routinier Webber steht zum dritten Mal ganz vorn. Vor zwei Jahren hatte er in der Eifel sein erstes Formel-1-Rennen gewonnen.
Der Mönchengladbacher Lotus-Renault-Pilot Nick Heidfeld musste sich in der Qualifikation für den Großen Preis von Deutschland mit dem elften Platz begnügen. Im ersten Durchgang war bereits Landsmann Timo Glock im Marussia-Virgin als 20. vorzeitig ausgeschieden.
Vor dem zehnten WM-Lauf führt Vettel die Gesamtwertung mit 80 Punkten Vorsprung vor Webber an. Dritter ist Fernando Alonso.