Flüchtlingskrise:Abschiebungen haben sich verdoppelt

20 800 Ausländer mussten 2015 das Land verlassen. Die Zahlen zeigen auch: Es hätten mehr abgeschoben werden können.

Aus Deutschland sind 2015 doppelt so viele Asylsuchende abgeschoben worden wie im Jahr davor. Insgesamt mussten nach Zahlen des Bundesinnenministeriums vom Mittwoch 20 888 Ausländer das Land verlassen. Im Jahr davor wurden 10 884 Menschen abgeschoben, 2013 waren es 10 198. Die meisten Personen wurden aus Nordrhein-Westfalen (4395) und Bayern (4195) zurückgeführt. Dahinter folgen Hessen (2651) und Baden-Württemberg (2431). Allerdings wurden im vergangenen Jahr fast 477 000 Asylanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) gestellt nach knapp 203 000 im Jahr 2014. Dies entsprach einer Steigerung um 135 Prozent. Von den Ländern wurden 2015 fast 1,1 Millionen Einreisen registriert. Zur Zahl der Abschiebungen kommen noch Personen hinzu, die freiwillig ausgereist sind. Insgesamt verließen so 37 220 Migranten das Land. Ende November waren 201 402 Personen ausreisepflichtig. Davon wurden jedoch 151 175 geduldet und konnten zumindest zeitweise nicht abgeschoben werden. Etwa 50 200 Personen hätten zu diesem Zeitpunkt abgeschoben werden können.

© SZ vom 21.01.2016 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: