Flüchtlinge:Messerattacke auf Lesbos

Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Minderjährigen in einem Migrantenlager auf der Insel Lesbos hat der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Griechenland die Lage auf den Inseln im Osten der Ägäis kritisiert. "Die Nachricht vom Tod des Jungen hat mich schockiert", erklärte Philippe Leclerc am Montag.

Im Registrierlager von Moria harren zurzeit nach UNHCR-Angaben mehr als 8500 Migranten aus. Das entspricht dem Vierfachen der Aufnahmekapazität dieses Lagers. Darunter befinden sich mehr als 500 unbegleitete Minderjährige. "Moria ist kein Ort für Kinder", betonte Leclerc und appellierte an die Regierung in Athen, eine sichere Unterbringung zu organisieren. Das UN-Hilfswerk sei bereit, dazu beizutragen. Auch in den anderen Registrierlagern auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos sei die Lage vor allem für Minderjährige schlimm, erklärte Leclerc. Bei einer Auseinandersetzung zwischen afghanischen Minderjährigen ist am Samstag ein 15 Jahre alter Junge tödlich mit einem Messer verletzt worden.

© SZ vom 27.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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