Fipronil:Zwei Festnahmen im Eier-Skandal

Den Managern einer Reinigungsfirma in den Niederlanden wird die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch den Einsatz von Fipronil in Ställen vorgeworfen.

Im Skandal um mit Fipronil belastete Eier sind in den Niederlanden zwei Manager festgenommen worden. Es handelt sich um Führungskräfte des Unternehmens, das im Zentrum des Falls steht und verbotenerweise das Insektizid zum Reinigen von Hühnerställen benutzt haben soll. Nach Angaben der niederländischen Staatsanwaltschaft wurden die Manager am Donnerstag nach einer Durchsuchung ihrer Wohnungen in der Nähe von Utrecht festgenommen. Ihnen wird eine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit und der Besitz verbotener Substanzen vorgeworfen.

Alle etwa 180 niederländischen Produzenten, bei denen mit Fipronil belastete Eier gefunden wurden, waren Kunden der Firma. In den Niederlanden gab es den Behörden zufolge Durchsuchungen an acht Orten. Auch in Belgien gab es Durchsuchungen. Nach Angaben des niederländischen Bauernverbandes beträgt der durch den Skandal entstandene Schaden mindestens 150 Millionen Euro. Mittlerweile sind elf Länder betroffen, neben Deutschland, den Niederlanden und Belgien auch Frankreich, die Schweiz, Österreich, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg und Rumänien. Dort wurde eine Tonne belastetes Flüssig-Eigelb aus Deutschland sichergestellt. Der nationalen Veterinärbehörde zufolge soll es nicht in den Verkauf gelangt sein. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnte vor Eiern, die mit zwei verschiedenen Chargennummern bedruckt sind und riet Verbrauchern dazu, dies der Lebensmittelüberwachung oder ihnen selbst zu melden. Die Verbraucherzentrale erhielt nach eigenen Angaben auch Informationen über ungestempelte Eier. Die bayerische Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) kündigte noch für diese Woche Untersuchungen von Lebensmitteln an, die mehr als fünf Prozent Ei enthalten - also Nudeln, Teigwaren oder Eierkuchen. ,

© SZ vom 11.08.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: