Kiel (dpa/lno) - Für rund die Hälfte der etwa 1,3 Millionen Grundstücke haben Grundstücks- und Immobilienbesitzer in Schleswig-Holstein mittlerweile Steuererklärungen abgeben. Mit Stand 4. Dezember seien landesweit 631.647 eingegangen, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Wie die „Kieler Nachrichten“ berichteten, wurden mit Stand 4. Dezember aber erst 7549 Erklärungen bearbeitet. Das entspricht einer Quote von rund 0,6 Prozent. „Es ist noch viel zu tun“, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) dem Blatt. Im Norden werden Grundsteuerwertbescheide und Grundsteuermessbescheide zusammen verschickt.
Hintergrund ist eine bundesweite Grundsteuerreform. Ab 2025 soll die neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Das hatte das Bundesverfassungsgericht gefordert, denn zuletzt kalkulierten die Finanzämter den Wert einer Immobilie auf Grundlage völlig veralteter Daten - von 1935 in Ostdeutschland und von 1964 in Westdeutschland. Für die Neuberechnung müssen jetzt bundesweit fast 36 Millionen Grundstücke neu bewertet werden. Erklärungen müssen bis Ende Januar abgegeben werden.
Wie geht es nach deren Abgabe weiter? Festsetzung und Erhebung der Grundsteuer erfolgen durch Städte und Gemeinden auf Basis der von den Finanzämtern erhobenen Daten. Daher erhalten Steuerzahler sowohl vom Finanzamt als auch von der Kommune einen Bescheid.
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