EU:Sorge über  Lage in Libanon

Die EU beklagt eine sich rapide verschlechternde Situation im Libanon. "Wir sind sehr besorgt über die rasche Verschlechterung der Wirtschafts-, Finanz-, Sicherheits- und Sozialkrise", sagte der EU-Botschafter im Libanon, Ralph Tarraf, laut örtlichen Medien am Donnerstag nach einem Treffen mit Präsident Michel Aoun und dem designierten Ministerpräsidenten Najib Mikati im Präsidentenpalast von Baabda. Die Behörden hätten Mühe, wesentliche Dienstleistungen und Versorgungen aufrechtzuerhalten, und das libanesische Volk leide, so Tarraf. Er rief die Verantwortlichen auf, eine Regierung zu bilden und notwendige Reformen zum Kampf gegen die Krise durchzusetzen. Die libanesischen Entscheidungsträger müssten ihrer Verantwortung gerecht werden und unmittelbar handeln. Die furchtbare Explosion in Akkar sei lediglich ein weiteres Beispiel dafür, dass die Menschen den Preis für politische Tatenlosigkeit zahlen müssten.

Die EU leiste weiterhin substanzielle Hilfe für das libanesische Volk und werde nach der Bildung einer Regierung "die Verhandlungen über unsere Partnerschaftsprioritäten mit dem Libanon wieder aufnehmen", so Tarraf laut den Berichten. Unter anderem ziehe die EU ein Makrofinanz-Hilfspaket in Betracht, sobald ein Auszahlungsprogramm mit dem Internationalen Währungsfonds besteht. Zudem biete sie dem Libanon Unterstützung für den Wahlprozess 2022 an.

© SZ vom 27.08.2021 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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