Ehemaliger Regierungschef:Bulgariens Wahlsieger Borissow möchte nicht regieren

Bulgariens ehemaliger Regierungschef Boiko Borissow möchte trotz Wahlsieges auf die Bildung einer neuen Regierung verzichten.

Bulgariens ehemaliger Regierungschef Boiko Borissow möchte trotz Wahlsieges auf die Bildung einer neuen Regierung verzichten. "Ich werde den Regierungsauftrag zurückgeben, um Zeit zu sparen, so dass die nächste Partei ihn erhält", sagte Borissow.

Seine Regierung war im Februar durch Straßenproteste gegen hohe Strompreise und die weit verbreitete Armut gestürzt worden. Mit dem Verzicht auf eine Regierungsbildung gibt der konservative Politiker einer entsprechenden Forderung der neuen, sozialistisch dominierten Parlamentsmehrheit nach.

Borissows GERB-Partei ist nach der vorgezogenen Parlamentswahl vom 12. Mai zwar mit 97 Mandaten - von insgesamt 240 Sitzen im Parlament - die stärkste Fraktion, hat aber die absolute Mehrheit deutlich verfehlt.

Die Sozialisten nahmen unterdessen als zweitstärkste Partei (84 Sitze) Gespräche zur Bildung der neuen bulgarischen Regierung auf. Diese Regierung soll direkt von der Partei der türkischen Minderheit DPS (36 Mandate) und indirekt durch die EU-feindliche nationalistische Ataka unterstützt werden. "Die Dreier-Koalition ist bereits sichtbar", meinte Borissow.

© Süddeutsche.de/dpa/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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