Ein früherer Bin-Laden-Leibwächter soll einem Medienbericht zufolge monatelang eine eigene Moschee in Bochum geplant haben. Der Chef des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, bestätigte inzwischen den Bericht. "Erste Hinweise auf diese Aktivitäten haben wir durch eine aufmerksame Anwohnerin bekommen." Polizei, Verfassungsschutz und Stadt Bochum nutzten "alle rechtlichen Möglichkeiten, um gegen den Salafisten Sami A. vorzugehen."

In einem Artikel der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung heißt es: "Erst der Hinweis einer Bürgerin weckte die Sicherheitsbehörden auf." Einen Sprecher der Bochumer Polizei zitierte das Blatt mit der Aussage, die Ermittler hätten seit Anfang August Hinweise, dass in der Nähe der Bochumer Jahrhunderthalle "eine religiöse Einrichtung respektive eine Begegnungsstätte geschaffen wurde". Laut Bericht sind die Räumlichkeiten zwar noch nicht umgebaut, gebetet werde dort aber schon seit Monaten.
Der Verfassungsschutz hält ihn für gefährlich
Der Fall des Tunesiers Sami A., der sich bisher anscheinend weitgehend ungestört in Bochum bewegen konnte, sorgt seit Anfang August durch Medienberichte für Aufsehen. Die Bundesanwaltschaft hatte bereits 2006 Ermittlungen gegen den einstigen Angehörigen der Leibgarde des inzwischen getöteten Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden eingeleitet. Es ging um den Anfangsverdacht, der Salafist könne Mitglied in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sein. Das Verfahren war aber schon ein Jahr später eingestellt worden. "Wir halten Sami A. für gefährlich", betonte Verfassungsschutz-Chef Freier. "Er ist im Visier der Sicherheitsbehörden."
Seit einer Anordnung der Ausländerbehörde der Stadt Bochum aus dem Jahr 2006 sei der Tunesier verpflichtet, sich einmal täglich bei der Polizei zu melden. Außerdem entscheide demnächst das Oberverwaltungsgericht in Münster über die Ausweisung des extremistischen Salafisten.