Deutschland:Mehr Ausländer werden Deutsche

Erstmals seit Einführung des neuen Staatsbürgerschaftsrechts vor fünf Jahren haben sich wieder mehr Menschen in Deutschland einbürgern lassen. Vor allem eine Nationalität sticht hier hervor.

Erstmals seit dem Jahr 2000 sind im vergangenen Jahr in Deutschland wieder mehr Ausländer eingebürgert worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag erhielten 124.830 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft. Das war gegenüber 2005 eine Steigerung um 7590 oder 6,5 Prozent.

Vor allem viele Türken geben ihren Pass zu Gunsten des deutschen ab (Foto: Foto: ddp)

"Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten - wie schon in den Vorjahren - Personen aus der Türkei", hieß es. Gut ein Viertel der neuen deutschen Bürger, insgesamt 33.500 Personen, kamen von dort.

Sie sind damit etwas einbürgerungsfreudiger als andere Nationalitäten, denn ihr Anteil an allen in Deutschland lebenden Ausländern beträgt nur 25,8 Prozent. Ein Zehntel oder 12.600 Menschen der Eingebürgerten stammt aus Serbien oder Montenegro.

An dritter Stelle folgen die fast 7000 Polen. Besonders starke Anstiege gab es zudem bei den Einbürgerungen von Israelis (4313, plus 50,2 Prozent) und Ukrainern (4545, plus 35,1 Prozent).

Dafür wurden weniger Menschen aus dem Iran und dem Irak zu Deutschen erklärt. Gut zwei Drittel der Eingebürgerten haben zuvor mehr als acht Jahre regelmäßigen in Deutschland gelebt und damit die Voraussetzung erfüllt, ihre Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis in die Staatsbürgerschaft umzuwandeln.

Etwas seltener als im Jahr 2005 wurden ausländische Ehepartner und Kinder eingebürgert. 13 Prozent der Einbürgerungen entstammten dieser Personengruppe. Fünf Prozent der Einbürgerungen erfolgte nach Ermessen der Behörde, zur Wiedergutmachung wurden vier Prozent der Menschen eingebürgert.

Im Jahr 2000 war mit der Einführung des neuen Staatsbürgerrechts ein Rekord bei den Einbürgerungen erreicht worden, der bei knapp 187.000 Menschen lag. Seitdem waren die Zahlen bis 2006 kontinuierlich gesunken.

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