Demokratie:Kritik an Briefwahl

Bundeswahlleiter Georg Thiel sieht die seit Jahren steigende Zahl der Briefwähler kritisch. "Eine hohe Wahlbeteiligung ist gut für den demokratischen Willensbildungsprozess. Die Verfassung und die darauf beruhenden Gesetze sehen aber die Stimmabgabe an der Urne, also am Wahlsonntag, als Grundsatz vor", sagte Thiel der Funke Mediengruppe. Die Briefwahl beeinflusse die Prinzipien der gleichen und geheimen Wahl. "Der Wahlzeitraum wird auf mehrere Wochen gestreckt." Am Sonntag findet in Deutschland die Europawahl statt. Bei der Europawahl 2014 hatte der Anteil der Briefwähler in Deutschland mit 25,3 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Bei der Bundestagswahl 2017 gaben sogar 28,6 Prozent der Wähler ihre Stimme per Brief ab, 2013 hatte die Quote noch 24,3 Prozent betragen.

© SZ vom 22.05.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: