Bulgarien:Borissow vorübergehend festgenommen

Der frühere bulgarische Ministerpräsident Boiko Borissow ist 24 Stunden nach seiner Festnahme wieder freigelassen worden. Das Innenministerium in Sofia hatte anfangs verlauten lassen, es gehe um einen mutmaßlichen Missbrauch von EU-Geldern. Die Staatsanwaltschaft von Bulgariens Hauptstadt teilte am Freitag jedoch mit, die Ermittlung laufe wegen des Verdachts auf Erpressung und schließe die Zuständigkeit der EU-Staatsanwaltschaft aus. Der frühere Regierungschef Borissow, erst Sonntag erneut zum Vorsitzenden der größten Oppositionspartei GERB gewählt, war am Donnerstagabend für 24 Stunden festgenommen worden. Konkrete Vorwürfe gab es zunächst nicht. Im Fall Borissow wurde am Donnerstag nach eigenen Angaben auch Regierungschef Kiril Petkow vernommen. Finanzminister Assen Wassilew führte Borissows Festnahme auf einen Hinweis eines im Exil in Dubai lebenden bulgarischen Glücksspielmagnaten zurück. Dieser wirft Borissow und dem ebenso am Donnerstagfestgenommenen früheren Finanzminister Wladislaw Goranow Erpressung vor. Festgenommen wurde auch Borissows frühere Medienberaterin Sewdalina Arnaudowa, nicht aber die Chefin des parlamentarischen Haushaltsausschusses Menda Stojanowa, wie es zunächst hieß.

© SZ vom 19.03.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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