Bürgerkrieg in Syrien:Mindestens 30 Tote bei Selbstmordanschlag

Bei einem Bombenanschlag in der syrischen Stadt Salmije sind nach Angaben von Aktivisten mehr als 30 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sollen sowohl Zivilisten als auch Mitglieder eine regierungstreuen Miliz sein. Wegen der anhaltenden Kämpfe holt Russland etwa 100 Staatsbürger aus Syrien.

Bei einem Selbstmordanschlag in der syrischen Stadt Salmija in der Provinz Hama sind nach Oppositionsangaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Die Autobombe sei am Montagabend vor dem Hauptquartier der regimetreuen Volkskomitees in der Provinz Hama detoniert, teilte die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Unter den Opfern seien auch Zivilisten; Dutzende Menschen seien verletzt worden, einige schwer. Die Zahl der Toten könnte deshalb weiter steigen. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem Angriff von "Terroristen", die vom syrischen Regime verwendete Bezeichnung für Aufständische.

Unterdessen holt Russland einem Bericht zufolge mehr als 100 Staatsbürger aus dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land zurück. Das zuständige Moskauer Ministerium habe zwei Flugzeuge nach Beirut geschickt, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag.

Von der Hauptstadt des Nachbarlandes Libanon aus solle den Russen geholfen werden, Syrien zu verlassen. Mehr als 100 Russen sollten mit den beiden Flugzeugen in ihre Heimat zurückkehren.Die Moskauer Regierung gehört bisher zu den engsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Der Aufstand gegen Assad hat sich zu einem Bürgerkrieg entwickelt, in dem nach UN-Schätzungen mehr als 60.000 Menschen ums Leben gekommen sind.

Am Montag trafen in der ebenfalls an Syrien grenzenden Türkei die ersten Patriot-Abwehrsysteme aus Deutschland ein, mit denen das Nato-Mitglied gegen Angriffe aus Syrien geschützt werden soll. Auch die USA und die Niederlande schicken Patriot-Raketen in die Türkei.

Die syrische Opposition scheiterte am selben Tag mit dem Versuch, sich auf eine Übergangsregierung für die von Rebellen gehaltenen Gebiete zu einigen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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