Britischer EU-Abgeordneter:Flüchtlingsboote? Einfach versenken.

Der rechtsextreme britische EU-Abgeordnete Griffin sieht Europa "von der Dritten Welt überschwemmt" - und hat sich eine radikale Lösung für die Flüchtlingsfrage überlegt.

Der rechtsextreme britische Europa-Abgeordnete Nick Griffin hat sich für das Versenken von Booten mit afrikanischen Flüchtlingen ausgesprochen.

Nick Griffin in Siegerpose - der BNP-Politiker sitzt im EU-Parlament. (Foto: Foto: Getty Images)

Nur drastische Maßnahmen könnten Europa davor bewahren, "von der Dritten Welt überschwemmt" zu werden, sagte der EU-Abgeordnete der rechtsextremen Partei BNP dem Rundfunksender BBC.

Nur durch einen "sehr harschen" Umgang mit jenen, die nach Europa zu gelangen versuchten, könne verhindert werden, dass Menschen aus Afrika illegal einwanderten: "Ganz ehrlich, sie müssen eine ganze Reihe dieser Boote versenken."

Auf den Hinweis, man würde dabei eine Art "Mord auf hoher See" begehen, sagte Griffin, es gehe ihm nicht um den Tod der Flüchtlinge, sondern um das Versenken der Boote: "Sie können ihnen ja ein Rettungsfloß zuwerfen, dann können sie zurück nach Libyen."

Bootsflüchtlinge sorgen immer wieder für Aufsehen: Allein im vergangenen Jahr sind mehr als 67.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer gekommen, um Zuflucht in Europa zu suchen. Die Hälfte von ihnen ging nach Statistiken der Vereinten Nationen in Italien und Malta an Land. Regelmäßig enden Überfahrtsversuche tragisch, wenn die oft völlig überbesetzten Boote kentern und ihre Insassen ertrinken.

Griffin ist bereits wegen Anstiftung zum Rassenhass verurteilt worden, seine BNP ist berüchtigt: Die Partei lässt nur Weiße als Mitglieder zu und verfolgt eine rechtsextreme Politik, mit der sich offenbar aber immer mehr Briten identifizieren können. Bei der Europawahl Anfang Juni konnte die BNP erstmals bei einer landesweiten Wahl zwei Mandate für Straßburg erobern: Griffin und Andrew Brons, der seine Karriere in der britischen Nationalsozialistischen Bewegung begann, vertreten nun Großbritannien im EU-Parlament.

© sueddeutsche.de/AFP/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: