Bildung:Baden-Württemberg verschiebt Öffnung von Schulen und Kitas

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Zwei Kinder einer Freiburger Tagesstätte haben sich mit einer hochinfektiösen Virusvariante angesteckt, daraufhin wurden weitere 21 Menschen getestet, ob sie ebenfalls infiziert sind. Von den Ergebnissen hängt ab, ob es bald wieder Präsenzunterricht gibt.

Von Claudia Henzler, Stuttgart

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat die Entscheidung, ob Kindertagesstätten und Schulen in der kommenden Woche wieder öffnen dürfen, noch einmal verschoben. Wie das Staatsministerium am Mittwoch mitteilte, ist in einer Freiburger Kindertagesstätte eine mutierte Virusvariante aufgetaucht. Bei zwei Kindern sei eine Infektion mit einer Mutante bestätigt, bei weiteren 21 infizierten Kindern und Erwachsenen werde noch untersucht, ob es sich um eine der hochansteckenden Virusvarianten handelt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will diese Ergebnisse abwarten.

Der Ausbruch in der Freiburger Kita geht den Erkenntnissen zufolge auf einen Erzieher zurück, der zunächst keine Symptome hatte. "Als er unter Geschmacksverlust litt und sich sofort testen ließ, hatte er das Virus schon weitergegeben", teilte ein Diakonie-Sprecher mit.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte zuvor wiederholt erklärt, dass sie den Betrieb in Kitas und an Grundschulen möglichst bald starten wolle. Schulkinder sollen dabei im Wechselmodell, also mit halber Gruppengröße betreut werden. Kretschmann hatte eine Öffnung Anfang Februar in Aussicht gestellt, dies aber von der Infektionslage abhängig gemacht. Momentan liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Bundesland bei knapp 82.

Mit einer Schulöffnung würde Baden-Württemberg keinen Sonderweg beschreiten. Denn nur etwa die Hälfte der Bundesländer hat beschlossen, dass der Präsenzunterricht bis zum 14. Februar ausgesetzt und lediglich eine Notbetreuung angeboten wird. In Niedersachsen haben Erst- bis Viertklässler bereits die Möglichkeit, den Unterricht im Klassenzimmer abwechselnd zu besuchen. Rheinland-Pfalz will von kommender Woche an Wechselunterricht für die Stufen 1 bis 4 ermöglichen.

In Hessen und Mecklenburg-Vorpommern sind die Schule für die Klassen 1 bis 6 grundsätzlich geöffnet. Wer kann, soll dem Unterricht dort aber fernbleiben. In Bremen, wo die Schulen ebenfalls offen sind, gibt es diesen Appell nicht. Von kommender Woche an soll es dort in allen Jahrgängen ein eingeschränktes Präsenzangebot im Wechselmodell geben.

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