Die Berliner Polizei geht Hinweisen auf mögliche Anschlagspläne durch Islamisten nach. Im Stadtgebiet wurden zwei Männer im Alter von 28 und 46 Jahren festgenommen. Dem Tagesspiegel zufolge soll es sich um einen Syrer und einen Tunesier handeln. Die Männer seien nicht in Berlin geboren, hieß es bei der Polizei. Am Donnerstag hätten sich entsprechende Hinweise zu den Verdächtigen verdichtet, sagte ein Polizeisprecher. Ob sich ausländische Behörden eingeschaltet hatten, sagte er nicht.
Im Stadtteil Charlottenburg wurde ein islamischer Kulturverein durchsucht. An den Einsätzen seien auch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt gewesen. In der Moschee wurden der Polizei zufolge aber keine gefährlichen Gegenstände gefunden.
Gleichzeitig überprüften die Behörden eine verdächtige Tasche im Auto der beiden verhafteten Männer im Neuköllner Ortsteil Britz. Weil die Ermittler zunächst Sprengstoff in einer verdächtigen Tasche in dem Wagen vermuteten, wurden rund 120 Bewohner aus 16 Häusern vorübergehend evakuiert. Auch Bomben-Entschärfer waren vor Ort. Die Untersuchung ergab aber, dass sich auch in dem Fahrzeug keine gefährlichen Gegenstände befanden. Das teilte die Polizei per Twitter mit.
Wie ein Polizeisprecher bestätigte, ermitteln die Behörden wegen des "Verdachts der Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat". Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet der Tagesspiegel, Islamisten hätten möglicherweise einen Anschlag in Dortmund geplant. Hinweise auf Anschläge in der Hauptstadt selbst habe es nicht gegeben, sagte der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt.
Nach Angaben des Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen hat es einen "Informationsaustausch über Hinweise auf einen möglichen Anschlag gegeben". Ein Sprecher wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. Ob ein Zusammenhang zur Terrorwarnung in Hannover oder den Anschlägen in Paris besteht, ist bislang nicht bekannt.