Bergkarabach:Waffenruhe brüchig

Die Kämpfe um das Separatistengebiet Bergkarabach haben am Dienstag angehalten. Aserbaidschan beschuldigte Armenien, die Region Barda mit Raketen angegriffen zu haben und vier Zivilisten getötet und 13 weitere Personen verletzt zu haben. Unter den Todesopfern sei ein zweijähriges Mädchen. Das armenische Verteidigungsministerium wies den Vorwurf als "absolute Lüge und schmutzige Provokation" zurück. Am Montag war eine von den USA vermittelte Feuerpause in Kraft getreten, doch Armenien und Aserbaidschan warfen sich gegenseitig Verstöße dagegen vor. US-Außenminister Mike Pompeo drängte am Dienstag Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev und den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan, die Feuerpause einzuhalten und eine diplomatische Lösung anzustreben. Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende aber mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Region Bergkarabach war am 27. September wieder aufgeflammt. Seither sind nach Angaben aus Berg-Karabach 1009 Soldaten und 39 Zivilisten getötet worden. Aserbaidschan hat die Zahl seiner getöteten Soldaten nicht veröffentlicht, aber 65 getötete und fast 300 verwundete Zivilisten gemeldet. Russland berichtete vergangene Woche von annähernd 5000 Toten.

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