Bergkarabach:Verstöße gegen Waffenruhe

Im Konflikt um die Kaukasus-Region Bergkarabach ist die am Samstag ausgehandelte Waffenruhe offenbar brüchig. Armenien und Aserbaidschan beschuldigten sich am Sonntag gegenseitig, die seit Mitternacht geltende Feuerpause gebrochen zu haben. Das armenische Verteidigungsministerium erklärte, die aserbaidschanische Artillerie habe in der Nacht zweimal gefeuert. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium teilte mit, die Gegend um die Stadt Dschabrail sei mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Man habe deshalb angemessene Vergeltungsmaßnahmen ergriffen. Aus Bergkarabach hieß es, die aserbaidschanische Armee habe einen Angriff auf Militärstellungen in der Enklave gestartet. Das Verteidigungsministerium der Region Bergkarabach erklärte, die Zahl der getöteten Soldaten seit Beginn der Kämpfe habe sich auf 673 erhöht. Aserbaidschan hatte am Samstag mitgeteilt, 60 aserbaidschanische Zivilisten seien getötet und 270 verletzt worden. Zahlen zu den militärischen Verlusten nannte Baku nicht. Armenien und Aserbaidschan hatten bereits vor einer Woche einer Waffenruhe zugestimmt, diese wurde jedoch mehrfach gebrochen.

© SZ vom 19.10.2020 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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