Außenministerin Annalena Baerbock hat Brasilien angesichts von Einflussversuchen Chinas und des russischen Kriegs in der Ukraine eine Zusammenarbeit der Demokratien angeboten. "Lassen Sie uns die Hände reichen und gemeinsam eine Zukunft gestalten, von der wir alle profitieren", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in einer Rede in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo. Entscheidend seien nachhaltige Handelsbeziehungen, die allen Seiten nützten, der Kampf gegen einseitige Abhängigkeiten und eine gemeinsame Kraftanstrengung zur Eindämmung der Klimakrise. Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) waren zu Reden zum Thema Demokratie und Digitalisierung von einer der wichtigsten Denkfabriken Lateinamerikas eingeladen worden, der Fundação Getulio Vargas (FGV). Brasilien ist mit seinen etwa 215 Millionen Einwohnern wichtigster Handelspartner Deutschlands in Südamerika. Autoritäre Regime wollten die Welt in Einflusssphären aufteilen und Länder unterwerfen, statt die selbstbestimmte Entwicklung aller Staaten zu respektieren, sagte Baerbock, ohne Peking direkt zu erwähnen. China ist seit 2009 wichtigster Handelspartner Brasiliens.