Baden-Württemberg:Unterkunft in Flammen

Dramatische Szenen spielen sich beim Brand einer Asylbewerberunterkunft in Rottenburg ab. Sechs Bewohner werden verletzt.

Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Montag beim Brand einer Asylbewerberunterkunft in der baden-württembergischen Stadt Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen) ab. Als die Feuerwehr mit einem Großaufgebot anrückte, stand das hintere Drittel des Bauwerks aus 56 Containern schon lichterloh in Flammen. Ein Familienvater trug seine drei Kinder nacheinander aus einem brennenden Container, anderen Bewohnern blieb auf der Flucht vor den Flammen nur noch der Sprung aus dem Fenster. Sechs der 84 Bewohner wurden bei dem Brand verletzt. Sie zogen sich Knochenbrüche, Schulterverletzungen oder Rauchvergiftungen zu. Die Notärztin ließ zudem zwei schwangere Frauen vorsorglich in eine Frauenklinik bringen. Die Flüchtlinge wurden noch in der Nacht in der Rottenburger Festhalle untergebracht. Die Staatsanwaltschaft schloss am Montag Brandstiftung nicht aus, hatte aber offenbar keine Indizien dafür. In Baden-Württemberg hatte es in den vergangenen Monaten bereits zwei Brandanschläge auf geplante Flüchtlingsunterkünfte gegeben. In der Nacht zum Sonntag warfen Unbekannte eine Rauchbombe in die Hofanlage eines Hauses in Neckargemünd, in dem circa 50 Flüchtlinge untergebracht sind. Die Polizei vermutet einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

© SZ vom 08.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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