Autonomes Fahren:Mondrakete

Die Zulassung für fahrerloses Parken ist ein Fortschritt.

Von Joachim Becker

Mondraketen und Roboterautos haben einiges gemein. Etwa, dass sie keine Rendite abwerfen. Während der kommerzielle Mondtourismus immerhin in der nächsten Dekade beginnen soll, steht der Start der Robotertaxis in den Sternen. Nach Millionen von Testkilometern und Milliardeninvestitionen ist bisher nur eines sicher: Die Behörden kommen bei der Zulassung der autonomen Systeme nicht nach. Audi darf seine Autobahnpiloten seit 2017 nicht freischalten. Fahrerlose Robotertaxis können derzeit nur mit Sicherheitsfahrern in genau definierten Arealen eingesetzt werden.

Anders als bei Mondraketen geht es also nicht nur um technische Großtaten, sondern auch um die ganz banale Straßenzulassung. Dass Daimler und Bosch jetzt von den Verkehrsbehörden grünes Licht für das fahrerlose Parken bekommen haben, ist daher ein echter Fortschritt. Ähnlich wie eine Mondrakete, die per Funk Unterstützung von der Leitstelle erhält, führt das System die Autos im Parkhaus ferngesteuert zu einer freien Lücke.

Weil diese Technik ohne menschliche Überwachung sicher funktioniert, lässt sie sich relativ einfach auf andere Länder und Anwendungen übertragen. Daraus könnte eine Plattform für andere Autohersteller werden. Entstanden in einer Garage, die nicht im Silicon Valley, sondern im Schwäbischen steht.

© SZ vom 24.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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